Website-Icon GriechischOhneGrenzen

Sterbesitten in Griechenland: Das Μνημόσυνο

Das Μνημόσυνο stellt in Griechenland eine alte, traditionelle Totengedenkfeier dar, welche sich für einen Verstorbenen nach einer bestimmten Zeit wiederholt. Ist ein geliebter Mensch gegangen, so wird die normale Totenfeier zur Beerdigung abgehalten. Danach jedoch ist es damit nicht – wie in Deutschland häufig – erledigt, sondern es tritt in Griechenland vor allem wegen des orthodoxen Glaubens die traditionelle Totengedenkfeier ein, das Μνημόσυνο.


Der zeitliche Rhythmus der traditionellen Gedenkfeier

Nach dem Tod einer geliebten Person findet das Μνημόσυνο zum ersten Mal nach 3 Tagen («τριήμερα») statt. Es wiederholt sich am 9. Tag des Todes («εννιάμερα») und danach zum 40. Todestag der Person («σαράντα»). Danach ist erst einmal für drei Monate Ruhe, denn das nächste Μνημόσυνο findet nach 3 («τρίμηνα»), 6  («εξάμηνα») und 9 Monaten statt. Nach genau einem Jahr nach dem Tod (ετήσιο μνημόσυνο), nach 2 und auch nach 3 Jahren wird ebenso die traditionelle Gedenkfeier abgehalten. Das Μνημόσυνο am 40. Todestag und nach einem Jahr nach dem Tod stellen die beiden wichtigsten griechischen Gedenkfeiern dar. Sie unterscheiden sich von den restlichen Trauerfeiern in ihrer Intensität.


Was passiert bei einem Μνημόσυνο?

Der Ablauf ist nach einem festen Schema festgelegt und wird in Griechenland, wenn, dann nur minimal abgewandelt. Wichtig bei dieser Gedenkfeier sind in Griechenland der Gottesdienst für den orthodoxen Verstorbenen und die anschließende Totenspeise. Der Kerngedanke hinter dem Μνημόσυνο ist der, dass durch die Fürbitten zu Gott durch die Anwesenden, diese für den Toten etwas Positives erreichen können.


Der Ablauf der griechischen Gedenkfeier

Vor der Feier

Während der Feier


Κόλλυβα – Wie sieht die Totenspeisung der Gedenkfeier aus?

Der Hauptbestandteil der Totenspeise (κόλλυβα) sind Weizenkörner, die eingeweicht und gekocht werden, bis sie aufplatzen und weich sind. Diese werden dann mit Granatapfelkernen, Sesam, Mandeln, Walnüssen, Zimt, Rosinen und Petersilie gemischt. Interessant ist dabei die Symbolik. So soll der Weizen den Körper symbolisieren, die Granatapfelkerne die Seelen im Himmel und die Petersilie einen Hauch frischer Brise eines schattigen Olivenbaumes. Die gesamte Mischung wird auf einen großen Teller verteilt, darauf dann reichlich Zucker verteilt und dieser wiederum mit einem Kreuz und zumeist den Annalen des Verstorbenen verziert.

Totenspeisung für den 40. Todestag meiner Oma

Μνημόσυνα sind ein uralter Brauch. Die alten Griechen glaubten, dass man durch Bittgebete, Opfer und Gaben die Vergebung der Götter für die Sünden der Toten erlangen konnte (Ilias I 497).

Empfehlungen

Du möchtest Übungen in Griechisch? Dann schaue doch einfach in meinem Buchshop vorbei. Dort findest du allerhand nützliche Übungsmaterialien.

Unsere Empfehlung – Das Griechisch-Lernpaket:


_________

Dir hat der Beitrag gefallen? Dann melde Dich unten kostenlos beim GriechischOhneGrenzen-Newsletter an und erhalte sofort Dein Geschenk „50 wichtige, griechische Wörter, die Du kennen musst!“ direkt in dein Postfach!

Selbstverständlich ist unser Service kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.
Die Abmeldemöglichkeit findest Du am Ende jedes Newsletters. Informationen zum Anmeldeverfahren, Versanddienstleister, statistischer Auswertung und Widerruf findest du in unserer Datenschutzerklärung.

Die mobile Version verlassen