Die fröhlich, ausgelassene Erdmutter mit dem weizenblonden Haar kümmerte sich um die Fruchtbarkeit der Erde, des Getreides und der Saat und lehrte den Menschen den Ackerbau, indem sie das Getreide aus den anderen Kräutern herauslas und ihnen zeigte, wie man es dreschen, mahlen und backen kann.
Eltern: Titanin Rhea (Erdschöpferin) und Titan Kronos (Zeit)
Funktion: Göttin der Erde, des Ackerbaus und der Fruchtbarkeit
Symbole: Ährenbündel, Weizenähre, Mohn, Samen, Blumen und Früchte
Persephone – die Tochter der Demeter
Zeus ist nicht nur der jüngste Bruder der Demeter, sondern auch ihr Geliebter. Zusammen zeugten sie Persephone. Schon als junges Mädchen war Persephone sehr schön und trug den Namen Kore (κόρη – Mädchen).
Sogar Zeus, ihr Vater, verliebte sich in sie und zeugte mir ihr den Dionysos Zagreus. Dafür hatte sich Zeus in eine Schlange verwandelt und schwängerte so Persephone.
Eines Tages, Zeus war längst schon wieder auf anderen Wegen, verliebte sich Hades, der Gott in der Unterwelt, unsterblich in Persephone. Zu ihm in die Unterwelt wollte aber freiwillig keine – schon gar nicht die schöne Persephone. Also bat Hades seinen Bruder Zeus persönlich um ihre Hand. Zeus duldete stillschweigend Hades Plan, Persephone von der Erde in die Unterwelt zu entführen.
Neun Tage und neun Nächte suchte Demeter verzweifelt nach ihrer verschwundenen Tochter und ließ vor Kummer alle Pflanzen verdorren. Am zehnten Tag berichtete ihr Helios, der Sonnengott der alles sieht, dass ihre beiden Brüder dahinterstecken und ihre Tochter in der Unterwelt bei Hades ist.
Demeters Verzweiflung wich einer furchtbaren Wut – sie verließ den Olymp und die anderen Gottheiten und wanderte alleine auf der Erde umher. Ihr Zorn war so groß, dass sie der ganzen Welt die Fruchtbarkeit nahm. Alle Pflanzen verdorrten, keine Früchte wuchsen mehr auf den Bäumen und keine Blumen blühten. Die Menschen litten unter den Folgen und es drohte eine furchtbare Hungersnot auf der Erde. Da musste Zeus eingreifen und ließ Persephone wieder zu Demeter zurückkehren – solange sie jedoch in der Unterwelt nichts gegessen hatte. Wer nämlich einmal etwas dort gegessen hatte, konnte nicht dauerhaft auf der Erde leben.
Der Gott Hermes machte sich auf den Weg, um das Mädchen abzuholen. Doch bevor das geschah, drängte Hades der Persephone eine Hand von Granatapfelkernen auf, die sie essen sollte. Persephone aß nichtsahnend die Kerne.
So darf sie acht Monate des Jahres zu ihrer Mutter auf die Erde – vier Monate aber muss sie in der Unterwelt bei Hades leben. Immer während Persephones Zeit in der Unterwelt ist es Winter und wenn sie zurückkehrt beginnt der Frühling.
Demeter gab der Erde wieder ihre Fruchtbarkeit zurück und den Menschen ihre Nahrung.
Dieser Mythos stammt aus der Zeit der neolithischen Revolution in Griechenland und symbolisiert u.a. den Wechsel der Jahreszeiten. Viel später erst berichten Dichter wie Homer von dem Schicksal der Totengöttin Persephone.
Die wichtigste Kultstätte der Demeter befand sich in Eleusis und wurde 396 von Christen zerstört. Die eleusinischen Mysterien, die vor mehr als 3.000 Jahren dort gegründet wurden, gehören zu den bedeutendsten Initiations- und Weiheriten der klassischen Zeit und waren Demeter und ihrer Tochter gewidmet. Sie fanden im Monat Boëdromion (~August/September) statt und dauerten neun Tage.
Sophokles, der selber ein Eingeweihter war, fasste seine Eindrücke so zusammen:
Dreimal selig, ewig stillbeglückt
Ist der Sterbliche, der jene Weih erblickt,
Ehe er zum Hades niederstieg.
Seiner harrt dort Freude, Licht und Sieg,
Ihm allein ist Sterben neues Leben;
Doch den andern wird viel Leid gegeben.
Auszug aus Platons “Phaidros”:
Die Schönheit (der Mysterien) aber war damals leuchtend zu schauen, als wir mit dem glückhaften Chore das selige Gesicht und Schauspiel erblickten, da wir dem Zeus, andre einem andern Gotte folgten und eingeweiht wurden in die Weihe, die nach ewigem Recht die seligste genannt wird, in der wir schwärmten als die Makellosen, noch unversehrt damals von Übeln, die uns in der künftigen Zeit erwarteten, vorbereitet und geweiht für makellose, klare, beharrende und selige Gesichte in reinem Lichte, wir selber rein und nicht behaftet mit dem, was wir jetzt Körper nennen, den wir festgeheftet mit uns herumtragen wie die Purpurschnecke ihr Haus.
Etymologie des Namens ΔΗΜΗΤΡΑ (Dimitra)
«δη» oder «γη» (“Erde”) + μήτηρ (altgr. “Mutter”) = Mutter Erde
Zusammen mit ihrer Tochter Persephone symbolisiert Demeter, die Göttin der Pflanzen und der Fruchtbarkeit, den Zyklus der Jahreszeiten, den Tod und die Wiedergeburt.
Quellen:
https://www.die-goetter.de/goettin-der-fruchtbarkeit-kurz https://el.wikipedia.org/wiki/%CE%94%CE%B7%CE%BC%CE%AE%CF%84%CF%81%CE%B9%CE%B1
https://de.wikipedia.org/wiki/Mysterien_von_Eleusis
http://peter-matussek.de/Leh/V_13_Material/demos_lego/lektionen/07/7_3_3_0.html
https://www.die-goetter.de/persephone-und-hades
http://geschichte.verenalang.at/2016/02/10/mythos-am-mittwoch/
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