Griechische Mythologie

Ares | Άρης – Der grausame Kriegsgott? #3

Ares ist der Sohn von Zeus und Hera.

Als Ares Heimat wird Thrakien angegeben. Anders als seine römische Entsprechung Mars wurde Ares nicht direkt kultisch verehrt, dennoch galt jeder Krieg als eine Huldigung für ihn.

Als seltene und berühmteste Ausnahme kultischer Orte ist hier der Areopag zu nennen, dessen Namenspate er ist. Inschriften und Münzen zufolge wird er seit dem 6./5. Jahrhundert v. Chr. verehrt. In erster Linie wurde die Verehrung des Ares dort beobachtet, wo es häufig Invasionen gab.

Ares ist ungehobelt und wild – einmal in Mordlust versetzt, ist er nur schwer zu bändigen. Mit seiner brennenden Fackel, wilden Hunden und Geiern, ständig begleitet von seinen Söhnen Phobos (Furcht) und Deimos (Grauen) zieht er in die Schlacht. Auch die beiden wurden von den alten Griechen als -höchst unliebsame und unwillkommene- Götter gedacht.

Selbst sein Vater, der Göttervater Zeus, macht keinen Hehl daraus, dass er seinen Sohn Ares alles andere als liebt:

Nicht du, Bald-so-und-bald-anders, sitze bei mir hier und wimmre.
Du bist mir sehr verhaßt von den Göttern hier im Olympos;
Immer ist der Streit dir lieb und die Kriege und Schlachten.

Wärst du von einem anderen Gotte gezeugt, so abscheulich,
längst schon säßest du tiefer als die Uranoskinder.
(Homer: Ilias 5,879ff.897f.)


Eltern: Zeus und Hera

Funktion: Gott des Krieges, des Massakers, des Blutbads

Symbole: Hahn, Geier, Hund, Speer, Fackel, Eisen

Planet Entsprechung: Mars

Monat: März


Ares – Geliebter von Aphrodite

Ares, Gott der Gewalt, wird von keiner anderen als der Schönsten der Schönen, der Göttin der Liebe geliebt. Ares ist nicht nur einer der vielen Geliebten von Aphrodite, sondern ihr Liebling.

Sie hatten eine Liebesbeziehung, obwohl  Aphrodite mit  Hephaistos (Gott der Schmiede, des Feuers, der Waffenschmiede und der Handwerker) verheiratet war, weshalb sie sich nur heimlich trafen.

Die Liebschaft zwischen Aphrodite und Ares bleibt Helios, dem Gott der Sonne, nicht verborgen und er verrät Aphrodite bei ihrem Gemahl.

Hephaistos schmiedet ein unsichtbares magisches Netz – so stabil wie Eisen und so fein wie ein Spinnennetz – und befestigt es über dem Ehebett. Sobald er das nächste Mal unterwegs ist, so der Plan, soll die Falle zuschnappen. Die beiden Verräter (an seiner Ehe) sollen überführt und den olympischen Göttern zum Beweis vorgeführt werden.

Ares erscheint und das Netz fesselt die beiden, wie geplant.

Hephaistos überführt die beiden und ruft die Götter. Die Götter erscheinen. Nur bleiben die Göttinnen fern. Vielleicht liegt es daran, dass keiner der Götter auf die Idee kommt, Ares und Aphrodite zu bestrafen. Im Gegenteil, der Bloßgestellte scheint eher Hephaistos selbst zu sein.

Unstillbares Gelächter der olympischen Götter

In der Übersetzung von Voß hört sich die Geschichte so an:

    „Vater Zeus, und ihr andern, unsterbliche selige Götter!
Kommt und schaut den abscheulichen unausstehlichen Frevel:
Wie mich lahmen Mann die Tochter Zeus’ Aphrodite
Jetzo auf immer beschimpft, und Ares den Bösewicht herzet;
Darum, weil jener schön ist und grade von Beinen, ich aber
Solche Krüppelgestalt! Doch keiner ist schuld an der Lähmung,
Als die Eltern allein! O hätten sie nimmer gezeuget!
Aber seht doch, wie beid’ in meinem eigenen Bette
Ruhn, und der Wollust pflegen! Das Herz zerspringt mir beim Anblick!
Künftig möchten sie zwar, auch nicht ein Weilchen, so liegen!
Wie verbuhlt sie auch sind, sie werden nicht wieder verlangen,
So zu ruhn! Allein ich halte sie fest in der Schlinge,
Bis der Vater zuvor mir alle Geschenke zurückgibt,
Die ich als Bräutigam gab für sein schamloses Gezüchte!
Seine Tochter ist schön, allein unbändiges Herzens!“
“Lachen, es war nicht zu löschen, entstand bei den seligen Göttern,
jetzt, wo die Künste sie sahn des auf vieles bedachten Hephaistos.”
Homer: Odyssee 8,326f.

Nach Poseidons Intervention werden sie freigelassen. Aphrodite reist nach Paphos zu ihrem Tempel und Aris nach Thrakien.


Während Aphrodite ihrem Ehemann, Hephaistos weder Sohn noch Tochter schenkte, hatte sie mit Ares u.a. folgende Götter gezeugt:

  • Eros, Gott der (zeugenden) Liebe
  • Anteros, Gott der Gegenliebe, der unerwiderte Liebe rächt
  • Harmonia, Göttin der Eintracht
  • Deimos, Gott des Grauens
  • Phobos, Gott der Furcht
  • Enyalios, Gott des Kampfes

Etymologien des Namens ΆΡΗΣ (Aris → Ares)

  • Wurzel «αρ-» des altgr. Verbs  «αραρίσκω» (ararisko) =
    1. vorbereiten
    2. etwas so organisieren, dass es ein funktionales und harmonisches Ganzes bildet.
    Ares ist also “der Vorbereitete, der Männlich – Mächtige, der Tugendhafte”.
  • Aus dem altgr. Wort «αρά» (ara)Anrufung der göttlichen Rache, Fluch, Verwüstung. Ares ist ebenfalls  der „Verderber“, der „Rächer“.

Quellen:
http://griechische-mythologie.wikia.com/wiki/Ares
https://www.die-goetter.de/ares
http://archaia-ellada.blogspot.de/2014/03/blog-post_6024.html
http://autochthonesellhnes.blogspot.de/2014/10/blog-post_226.html
https://anthrowiki.at/Ares

Übersetzung Efsaia Gioroglou

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2 Comments

  • Reply Aphrodite | Αφροδίτη – eine Kriegsgöttin? #5 - 16. Mai 2018 at 10:01

    […] hintergeht ihn aber unter anderem mit Hermes, Poseidon, Dionysos und Adonis. Ihr Liebling war aber Ares. Aus dieser Beziehung entstanden […]

  • Reply Stephan Weber 12. Januar 2020 at 16:02

    … die unterste Stufe des (noch) Göttlichen (wenn auch sicherlich in keinster Weise erstrebenswertesten!. Verantwortlichkeit liegt immer stets generell bei allen!)

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